1. Home
  2. »  
  3. Blog
  4. »  
  5. Neuigkeiten von Tesla und das Rätsel des 17. Oktober

Neuigkeiten von Tesla und das Rätsel des 17. Oktober

Im Sommer gab es kaum interessante Neuigkeiten zum Model 3, deshalb fasse ich die wichtigsten neuen Fakten sowie weitere relevante Tesla-Neuigkeiten in diesem Artikel zusammen und versuche anschließend im letzten Abschnitt das am Sonntag von Elon Musk angekündigte Rätsel des 17. Oktober noch etwas genauer einzugrenzen.

Model 3

Zum Model 3 kursierten in den letzten Wochen viele Gerüchte, allerdings leider nur wenige von Tesla bestätigte Informationen.

Ein Gerücht hat Tesla selbst – bewusst oder unbewusst – in die Welt gesetzt, indem auf der MyTesla-Seite im HTML-Quellcode ein versteckter Hinweis auf die zukünftige Nutzung der Supercharger enthalten war. Der Name einer Sektion im Quellcode der Kreditkarten-Daten, die allerdings noch nicht aktiv genutzt wurde, lautete „Supercharger Payment“. Man kann also davon ausgehen, dass es zukünftig die Möglichkeit geben wird die Supercharger-Nutzung per Einzelabrechnung zu bezahlen und nicht nur via Flatrate, wie es aktuell üblich ist. Außerdem wird in diesem Fall wahrscheinlich auch die Supercharger-Flatrate für das Model S und X als kostenpflichtige Zusatzoption angeboten und nicht mehr standardmäßig dabei sein.

Zu den weiteren, unbestätigten Gerüchten zählen Informationen zu einem neuen Wechselrichter für das Model 3, der für die Massenproduktion optimiert wurde und ähnliche Leistungsdaten wie der vom größeren Bruder, dem Model S, aufweisen soll. Außerdem sollen die Rücksitze im Model 3 beim Zurückklappen eine ebene Fläche ergeben und das Kofferraumvolumen größer sein als bei jeder von den Außenmaßen vergleichbaren Limousine.

Im September haben die meisten Vorbesteller ihre Dankeskarte für die Reservierung des Model 3 bekommen (siehe Bild auf der rechten Seite). Eine schöne Geste, wobei ich auch Verständnis hätte, wenn Tesla stattdessen alle Kapazitäten in die Entwicklung und Produktion des Fahrzeugs stecken würde. Die vielen tausend treuen Anhänger, die zur Vorbestellung vor den Tesla-Stores in Schlangen gestanden haben, die kann man noch belohnen, wenn sich das Model 3 wie warme Semmeln verkauft und dann hoffentlich viel frisches Kapital in die Kassen der Wegbereiter der Elektromobilität spült.

Über die Details in der Konfiguration des Fahrzeugs wurde bereits im letzten Blog-Artikel zum Model 3 ausführlich berichtet, die wichtigsten davon habe ich in folgendem Schaubild zusammengefasst:

Bereits von Tesla bestätigte Optionen für das Model 3

Model S und X

Das Model S gibt es seit Ende August mit 100-kWh-Akku und der Bezeichnung P100D, mit über 600 km Reichweite und einer Beschleunigung von 0 auf 100 in 2,5 Sekunden, was für ein Serienfahrzeug einen Weltrekord darstellt.

In den Testberichten auf der amerikanischen Plattform „Amazon Vehicles“ ist das Model S mit einer 5-Sterne-Quote von 99 % die Limousine mit der besten Bewertung aller Zeiten (Quelle: Amazon Vehicles)

Beim Model X wurde Anfang Oktober nach nur drei Monaten die Variante mit 60-kWh-Akku eingestellt. Die Gründe dafür sind bislang unbekannt. Entweder ist der kleine Akku beim Kunden nicht gut angekommen und man möchte die Produktpalette überschaubar halten, oder die Margen waren bei dieser Variante zu schlecht um eine Fortführung zu rechtfertigen.

Seit August bietet Tesla das Model S P100D an

Das Rätsel des 17. Oktober

Vorgestern hat Elon Musk getwittert, dass es am 17. Oktober eine von den meisten unerwartete Produktankündigung geben wird. Seitdem wird in der Szene gerätselt, was genau dieses neue Produkt sein könnte.

Die aus meiner Sicht drei wahrscheinlichsten Ankündigungen für den nächsten Montag sind:

1. Tesla-Vision

Unter dem Namen „Tesla-Vision“ entwickelt Tesla ein System, das den Autopiloten auf ein neues Level heben soll. Für dieses Produkt spricht, dass laut Insidern bereits in die aktuellen Fahrzeuge eine neue Autopilot-Hardware verbaut wird. Zudem hat man in den letzten Wochen versucht die Lager zu räumen, was für eine neue Ausstattung der Fahrzeuge spricht. Auch dafür spricht, dass Tesla seit einiger Zeit ständig negativ in den Schlagzeilen steht, aufgrund der angeblichen Unzuverlässigkeit des Assistenzsystems „Autopilot“. Was wäre da also naheliegender, als ein nagelneues System vorzustellen, das wesentlich zuverlässiger funktioniert? Unerwartet ist es deshalb, weil man nach dem Bruch der Geschäftsbeziehung zum bisherigen Hardware-Lieferanten „Mobileye“ nicht erwarten würde, dass so schnell eine neue Hardware auf die Beine gestellt wird. Andererseits kann auch genau das der Grund für das plötzliche Ende der Geschäftsbeziehung gewesen sein. Dagegen spricht, dass ein Update des Autopiloten mit zusätzlichen Sensoren nicht wirklich unerwartet kommt. Interessant wird in dem Zusammenhang auch wie der neue Autopilot mit dem Fahrer kommuniziert. Im Gespräch ist eine Art HUD-Anzeige, die Symbole auf die Windschutzscheibe projizieren kann.

2. Gigafactory-Akku

Die Gigafactory zur Produktion von Akkuzellen und der anschließenden Konfektionierung zu Akkupacks wird momentan mit Hochdruck von Tesla aufgebaut und ist teilweise auch schon in Betrieb. Durch eine optimierte Chemie und die neue Zellgröße 21700 (mit 21 mm Durchmesser und 70 mm Länge) sollen Kapazitätsgewinne von 30 bis 50 % möglich sein, was einen Quantensprung für die Elektromobilität bedeuten würde. Dafür spricht, dass man mit der Ankündigung eines leistungsstarken neuen Akkus aufzeigen könnte, dass man Konkurrenten wie den Bolt / Ampera-E nach wie vor deklassieren kann. Dagegen spricht, dass Elon Musk kürzlich erst getwittert hatte, dass bei 100 kWh Kapazität für das Model S vermutlich erstmal Schluss sein werde. Außerdem müsste der Unterschied zum alten Akku schon deutlich sein, um mit dieser Meldung Schlagzeilen zu machen.

3. Model Y

Schon lange bestätigt, aber zu diesem Zeitpunkt völlig unerwartet wäre die Ankündigung des Model Y, eines SUV / Crossover auf Basis des Model 3. Dafür spricht, dass es eine spektakuläre und werbewirksame Ankündigung wäre und man so die Anzahl der Vorbestellungen erhöhen könnte. Dagegen spricht, dass es eigentlich Teslas primäres Ziel sein sollte die Produktion des Model 3 wie geplant hochzufahren, bevor man mit dem nächsten Fahrzeug auf den Markt drängt. Daher halte ich diese Option auch für die Unwahrscheinlichste der drei vorgestellten.

Was denkt ihr, welches Produkt wird Tesla nächsten Montag ankündigen?