Heute um 4 Uhr früh war es soweit und das Model Y wurde von Tesla-CEO Elon Musk der Öffentlichkeit vorgestellt. Da in den USA das Fahrzeug-Segment der SUV immer beliebter wird und dieses der klassischen Limousine mittlerweile den Rang abgelaufen hat, war es der logische nächste Schritt, neben der Limousine Model 3 auch ein SUV-Pendant anzubieten. Mehr als die Hälfte der Kunden, die letztes Jahr ein Auto in der Preiskategorie zwischen 30.000 und 50.000 US-Dollar gekauft haben, kauften ein SUV, was eine größere potentielle Kundschaft für das Model Y bedeutet.
Bis zum heutigen Vorstellungs-Event war nur die Silhouette des Model Y bekannt, ein entsprechendes Bild hatte Tesla veröffentlicht. Die von Fans nachbearbeitete Variante, mit eingefügten Model-3-Scheinwerfern, erwies sich als Volltreffer. Das Model Y teilt 75 % der Baugruppen mit dem Model 3 und somit ist es nicht weiter verwunderlich, dass die beiden Modelle optisch nah beieinander liegen.
Geplant ist aktuell, die ersten Model Y in 2021 auszuliefern, die noch nicht konfigurierbare Variante „Standard Range“ mit kleinem Akku wird in Europa aber nicht vor 2022 erhältlich sein.
Das Model Y lässt sich, ähnlich dem Model 3, zunächst nur in den drei teuren Varianten mit großem Akku bestellen. Dabei besteht die Option zwischen Hinterradantrieb, Allrad (Dual Motor) und der sportlichen Performance-Variante zu wählen, die eine bessere Beschleunigung, ein tiefergelegtes Fahrwerk, größere Felgen und eine rennstreckentaugliche Bremsanlage bietet.
Die damit erreichbaren Fahreigenschaften liegen etwas unter denen des Model 3, was dem schlechteren cw-Wert und wohl auch dem etwas höheren Gewicht eines SUV geschuldet ist. Konkret bedeutet dies, dass das Model Y Performance eine Höchstgeschwindigkeit von 241 km/h erreicht, in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt und eine Reichweite gemäß WLTP-Zyklus von 480 km aufweist. Die jeweiligen Werte des Model 3 sind ungefähr um 10 % besser, laut Elon Musk ist das Model Y allerdings auch um diesen Faktor größer.
Von diesen, im Konfigurator jetzt schon einsehbaren Fakten abgesehen, ist bisher noch nicht besonders viel an weiteren Details bekannt. Der Kofferraumdeckel wird auf jeden Fall größer und besser zugänglich sein als beim Model 3 und es soll eine Option für zwei weitere Kindersitze geben, so dass auch eine 7-köpfige Familie mit dem Fahrzeug in den Urlaub fahren kann.
Interessant wird, ob das Model Y von Beginn an eine Anhängerkupplung mitbringen wird oder ob diese weiterhin exklusiv dem wesentlich teureren Model X vorbehalten bleibt.
Fazit
Das Design des Model Y ist keine Überraschung, und nachdem angekündigt war, dass ein Großteil der Baugruppen identisch zum Model 3 sein würde, hat man keine radikalen Veränderungen erwartet. Spannend wird nun, ob es beim Innenraum und bei den noch unbekannten Extras, wie etwa einer Anhängerkupplung oder einem Head-Up-Display, deutliche Unterschiede zum Model 3 geben wird.
Für mich persönlich ist das Model Y keine Alternative zu meinem Model 3, weil ich ein so großes und weniger effizientes Fahrzeug in einer Stadt wie München nicht benötige und mir persönlich das Model 3 auch optisch sehr viel besser gefällt.
Es ist aber gut, dass Tesla nun auch in diesem Segment ein Fahrzeug anbietet, das die vielen Vorteile der Elektromobilität in sich vereint. Spannend bleibt, wann die zahlreichen Konkurrenten mit ihren SUV-Modellen der Mittelklasse auf den Markt kommen und was diese im Vergleich zu bieten haben.