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Vorstellung des Cybertruck – Die Neuerfindung der Pickup-Klasse

Im November 2019, an einem Freitag frühmorgens, wurde von Tesla der schon länger angekündigte Pickup-Truck, der sogenannte Cybertruck vorgestellt. Das Datum ist eine Anspielung auf den Film Blade Runner aus dem Jahr 1982, der wiederum in einer fiktiven Zukunft im November 2019 spielt.
Vor der offiziellen Vorstellung wurde von Tesla zum Thema Cybertruck nur ein Vorschaubild veröffentlicht, das lediglich ein längliches Lichtband zeigte und viel Raum für Spekulationen ließ.

Klare Kanten aus Edelstahl und Reifen, die von einem Marsmobil sein könnten

Womit wohl keiner rechnen konnte, ist, wie radikal und komprimisslos Tesla das Design dem Entwicklungsziel angepasst hat, nämlich einen möglichst kostengünstigen und gleichzeitig extrem robusten Pickup-Truck zu bauen, der trotzdem alle technischen Finessen mit sich bringt, die man von einem Tesla-Fahrzeug gewöhnt ist. Neu ist die Struktur der Karosserie, das sogenannte Exoskelett, bei dem flache Edelstahlplatten dem Cybertruck sowohl Stabilität verleihen, als auch das äußere Erscheinungsbild maßgeblich definieren. Solche Platten werden bereits längere Zeit von Elon Musks Raumfahrtkonzern SpaceX genutzt, weshalb sowohl bei der Herstellung, als auch bei der Verarbeitung entsprechende Expertise vorliegt, die Tesla nutzen kann. Offenbar bringt diese Bauweise theoretisch sogar Vorteile beim Gesamtgewicht der Karosserie, was aber der finale Cybertruck erst noch beweisen muss.

Die Grundstruktur des Cybertruck besteht vorwiegend aus Edelstahlplatten

Was auch dafür spricht, dass der Cybertruck von SpaceX-Technologie profitieren wird, ist die Ankündigung eines zentralen Standorts der dafür geplanten, neuen Gigafactory. Möglicherweise wird die neue Fabrik in Texas gebaut, wo SpaceX seine Raketen produziert.

Über den Innenraum ist noch nicht viel bekannt. Es sollen 6 Personen Platz im Cybertruck finden und der Bildschirm ist mit 17 Zoll Diagonale etwas größer als der im Model 3. Das eckige Lenkrad wird es in Europa sicher nicht in die Serie schaffen und auch das Armaturenbrett scheint auf der Visualisierung noch ein Platzhalter zu sein.

Der Innenraum ist schlicht und klar strukturiert

Wie von Tesla gewohnt, hatte Elon Musk bei der Vorstellung des Cybertruck noch ein überraschendes Extra anzubieten. Auf der Ladefläche hat der sogenannte Cyberquad Platz, ein kleines Geländefahrzeug, natürlich elektrisch betrieben und mit einer Steckdose auf der Ladefläche des Cybertruck aufladbar. Per ausziehbarer Rampe kann das Gefährt bequem auf die Ladefläche gefahren werden. Ob der Cyberquad bereits bei der finalen Konfiguration des Cybertruck als Option dazu gebucht werden kann oder erst später erscheint, das ist noch nicht bekannt.

Der Cyberquad lässt sich auf der Ladefläche parken und aufladen

Geplant ist es am Cybertruck per Wechselrichter Strom für den Anschluss von Elektrogeräten und einen Druckluftkompressor für Werkzeuge bereit zu stellen. Zudem lassen sich verschiedene Extras an den Ladebereich andocken, etwa ein Zelt für Camping. Das kleine Modell des Cybertruck soll mindestens 3,4 Tonnen ziehen können, das große Modell mit drei Motoren mehr als 6 Tonnen.

Neben der von der Motorvariante abhängigen Zugfähigkeit, unterscheiden sich die Modelle hauptsächlich bei der Akkukapazität und der erreichbaren Beschleunigung. Bringt bereits das Basismodell eine Reichweite von über 400 km mit, so wird für das Modell mit großem Akku und drei Motoren eine Reichweite von etwa 800 Kilometern angestrebt.
Wie bei Tesla üblich wird das teure Modell eine für diese Fahrzeugklasse absurde Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in ungefähr drei Sekunden bieten.

Der Preis des Basismodells ist unerwartet günstig für ein Fahrzeug dieser Klasse

Fazit

Der Cybertruck hinterlässt gemischte Gefühle. Einerseits ist es gut, wenn in diesem Segment eine elektrische Alternative geboten wird. Und auch das Design finde ich persönlich mutig und durchaus gelungen. Allerdings wirkt der Cybertruck trotzdem wie ein Gefährt des Militärs oder der Polizei aus der Zukunft. Damit ist der kantige Cybertruck von der Designsprache eigentlich das Gegenteil vom Model 3, mit seinen geschwungenen Linien und dem freundlichen Aussehen. Es bleibt zu hoffen, dass durch den Cybertruck tatsächlich viele Verbrenner-Geländewagen ersetzt und auch die Möglichkeiten zur Nutzung von Werkzeug und zur flexiblen Erweiterung rege genutzt werden. Spannend bleibt, ob sich die angekündigten, sehr attraktiven Preise halten lassen, denn dann ist der Cybertruck durchaus eine interessante, saubere Alternative zu den klassischen Geländewagen.