• Jedes Model 3 besitzt die Hardware, um autonomes Fahren zu ermöglichen
• Die Funktionalität wird über die Software ständig verbessert und erweitert
• Firmenchef Elon Musk verspricht jedoch beim Autopiloten gerne mehr, als realistisch umsetzbar ist
Beschreibung
Der Autopilot eines Tesla-Fahrzeugs stellt im Grunde ein Fahrassistenzsystem dar, das immer weiter in Richtung eines vollautonom fahrenden Autos erweitert wird. Begonnen wurde mit einem Abstandstempomaten und Lenkassistenten für Autobahnen, der auf Knopfdruck selbstständig Überholmanöver durchführen kann. Mittlerweile erkennt der Autopilot auch Ampeln und Stoppschilder und kommt in komplexeren Verkehrssituationen zunehmend besser zurecht. Trotzdem ist es Stand heute nach wie vor eine vom Fahrer ständig überwachte Beta-Version, die mit der nötigen Vorsicht zu genießen ist.
Hardware
Im Oktober 2016 wurde die von Tesla konfigurierte Hardware 2.0 des Autopiloten von Tesla vorgestellt, nachdem man bis dahin ein Komplettsystem des Zulieferers Mobileye genutzt hat. Das Model 3 wurde dann ab 2018 mit der Hardware Version 2.5 produziert und seit April 2019 existiert die Version 3.0, bei der Tesla nun eigene Hardware, insbesondere den selbstentwickelten Chip für autonomes Fahren, einsetzt. Die auf den Fahrzeugen vorhandene Software unterstützt alle Hardware-Generationen, aber neue Funktionalität erscheint meist für die aktuellste Hardware exklusiv oder zumindest früher.
Besonders interessant ist der von Tesla unter Federführung von Pete Bannon selbst entwickelte und bei Samsung produzierte Full Self Driving (FSD) Chip. Bannon zufolge war das Ziel ein Chipdesign mit unter 100 Watt Leistungsaufnahme und einer Rechenleistung von mindestens 50 Teraops. Das Resultat sind 72 Watt Verbrauch und 74 Teraops pro Chip. Der relativ geringe Stromverbrauch ist wichtig, um beim Dauereinsatz keine negative Auswirkung auf die Reichweite des Fahrzeugs zu haben. Die Platine ist mit zwei Stromversorgungen ausgelegt, um beim Ausfall einer Zuleitung das Fahrzeug weiter sicher lenken zu können. Optimiert wurde der Chip auf Berechnungen des neuronalen Netzes des Autopiloten, weshalb die dort erreichte Rechenleistung ein Vielfaches über vergleichbaren Systemen liegt. Tesla entwickelt zudem bereits die nächste Generation, die wenigstens die dreifache Leistung des aktuellen FSD-Chips erreichen soll.
Funktionalität
Der Autopilot wurde im Laufe der letzten Jahre per Software-Update immer weiter verfeinert und bietet aktuell (Stand 2020) unter anderem die folgenden Funktionen:
- Lenkautomatik
- Spurwechselautomatik
- Notbremsautomatik
- Automatische Lenkkorrektur und Seitenaufprallwarnung
- Verkehrsadaptiver Tempomat
- Totwinkelassistent und Spurverlassenswarnung
- Einparkautomatik für paralleles und Vorwärts-Parken
- Scheinwerfer mit Fernlichtautomatik
- Summon
- Navigate on Autopilot
- Erkennung von Ampeln und Stoppschildern
Bedienung des Autopiloten
Sobald die Lenkautomatik des Autopiloten aktiviert wurde, sieht man im Display anhand von blauen Linien ob die Seitenlinien erkannt werden. Bei Problemen macht sich das Fahrzeug per Warnton bemerkbar und gibt die Lenkung an den Fahrer zurück. Auf Autobahnen funktioniert der Autopilot so gut, dass man hunderte Kilometer fahren kann ohne eingreifen zu müssen, was ein entspanntes Fahren ermöglicht. Natürlich sollte man immer bereit sein das Steuer zu übernehmen, selbst wenn die Autopilot-Software jetzt schon in vielen Situationen zuverlässiger und schneller reagiert als die meisten menschlichen Fahrer.
Die Summon-Funktion dient dazu das Fahrzeug in enge Garagen automatisch einparken zu lassen. Der Tesla kann dabei das Garagentor öffnen und fährt dann selbstständig in die Garage. Das ist insbesondere dann sehr praktisch, wenn man sich sonst aufgrund von Platzmangel in das Auto quetschen müsste.
Jeder Tesla wird mittlerweile mit den für die Autopilot-Funktionen notwendigen Sensoren wie Radar, Ultraschall und Kameras serienmäßig ausgestattet. Man kann also, selbst wenn man die Option nicht gewählt hat diese Funktion jederzeit freischalten lassen, ohne dass am Auto jemand herumschrauben muss. Die über die Autopilot-Hardware bereitgestellten Sicherheitsfeatures, wie etwa der Notbremsassistent, der Notfall-Spurwechselassisten, der Totwinkelassistent oder die Seitenaufprallwarnung sind beim Model 3 auch in der Basisversion immer freigeschaltet.
Um sich ein besseres Bild der Möglichkeiten des Autopilots zu machen gibt es zahlreiche Videos auf Youtube, die auf teils sehr amüsante Art und Weise die Besonderheiten der Lenkautomatik erläutern: http://www.youtube.com/search